Institutionelle Zeichen

Zeichen gehören zu unserer Umwelt, sie sind Bestandteil unserer Alltagskultur. Ein Zeichen ist immer eine visuell geschlossene Konfiguration, die durch bildliche Mittel im weitesten Sinne erstellt wird. Zeichen müssen verständlich, informativ, prägnant, ehrlich sein, dann sind sie auch ästhetisch richtig.
Ein Zeichen steht immer für etwas, es benennt einen Sachverhalt, es ist ein Äquivalent für eine Sache oder einen Sachverhalt.
Ein Zeichen wird zum Symbol, wenn ihm eine Wertigkeit beigegeben wird.
Als Signet ist es eine visuelle Konfiguration mit emblemhaftem Charakter, es zeigt institutionelles Verständnis an.
Ein Logogramm, umgangssprachlich zu Logo abgekürzt, ist ein visuell-sprachliches Zeichen ohne lautsprachliche Dimension.
Von institutionellen Zeichen, die zum Beispiel der Unternehmenskennzeichnung dienen, wird gelegentlich mehr verlangt, als sie leisten können. Das mag daran liegen, dass die Qualität der Visualisierung oder die Kenntnisse über die Problematik der Zeichengebung nicht ausreichen.
Bekanntlich werden die Mittel für unsere Verständigung heute unterschiedlich gebraucht, das mag an der schwindelerregenden Entwicklung innerhalb der Informationsgesellschaft liegen. Die medialen Technologien verführen dazu, eine Gestaltung zu praktizieren, die oft nur noch als Beitrag zur Unterhaltung der Zuschauer wirkt, nicht als sachbezogene Information. Unterhaltungs- oder gar Schmuckelemente werden für eine visuelle Information eingesetzt, die eigentlich Sach- oder Objektauskunft geben sollte. Damit wird der Sinn und Zweck nicht erreicht, der bei der Übermittlung von Botschaften angestrebt wird.


Übergeordnetes Verzeichnis

© Herbert W. Kapitzki, Berlin 2003
letzte Änderungen: 6. 8. 2003